Südafrika - Kap der guten Hoffnung und Pinguine

11.02.2009 - Reisen

Oh mein Gott! Schon Mitte Ferien. Selbst beim Nichtstun vergeht die Ferienzeit wie im Flug! Kein Kommentar zum Wind heute - oder doch: Wir planen den bissigen Wind für nächste Woche uns zum Freund zu machen, und buchen Kite-Lessons für mich und Surf-Lessons für Corinne inklusive drei Übernachtungen in Langebaan (schöne Lagune). Da nimm, du Wind!

Heute ist es an der Zeit für das Kap der guten Hoffnung. Die zwei Stunden Autofahrt nehmen wir zu viert in Kauf, die letzte durch einen RIESIGEN Nationalpark. Immer wieder wunderschöne, verlassene Strände. Aber das Wasser ist eisig und der Wind peitscht die Wellen an bis sie brechen und die Gischt vom Kamm stibt. Wir gelangen auf den Hügel am Kap mit dem alten Leuchtturm (1860-1919 in Betrieb) welcher über einen kurzen 15-Minuten-Aufstieg erreichbar ist. Alternativ bietet sich auch eine Bähnchen an, welche wie eine halbe Portion des Polibändlis in grün anmutet. Wir entscheiden uns aber für die dritte, noch faulere Option, die gemütliche Tour via Restaurant und irgend wann später dann einen Verdauungsspaziergang...

Das Restaurant 'Two Oceans', bzw. die Aussicht ist eine Sensation! Obwohl wir wegen dem Wind (satte 40 km/h auf meinem Windmesser) uns für einen Innenplatz entscheiden, schauen wir gebannt durch die riesige Fensterfront auf die rasenden Wellenkronen in der False Bay. Die Heisst so, weils die Seefahrer sich hier in der falschen Bucht, eben nicht die von Kapstadt, verirrt haben sollen, und wegen dem Wind nicht mahr raus kamen. Die Calamares Ringe folgen den Savannas in das grosse Loch im meinem Magen. Jetzt gehts mir wieder besser.

Wir wechseln vor dem Aufstieg zum Leuchtturm die Flip-Flops gegen Turnschuhe aus dem Auto und kämpfen bereits hier mit fliegendem Sand von der Strasse. Autsch. Chrigi gibt nach 5 Minuten gegen den Wind käpfend auf. Corinne und ich halten uns aber verbissen an unseren Sonnenchäpis fest, wild entschlossen den Gipfel zu erstürmen - und seis nur um oben die Windstärke zu messen. Je höher wir die Treppen erklimmen, desto tiefer über dem Boden sind unsere Körper gebäugt. Ich muss mich einige Male an der nächsten Treppenstufen festklammern um nicht von einer starken Windböen ins Straucheln zu geraten. Wür überholen eine Gruppe Asiaten in Business-Dress. Unterwegs sehen wir auch den neuen Leuchtturm, mit der wohl stärksten Leuchtkraft von 10Mio Candelas, welche noch 63 km weit weg sichtbar sind.

Oben angekommen messe ich 90 km/h Windböhen! Ich ziehe meine Brille aus, aus angst diese zu verlieren. Die Asiaten habens auch geschaft und geben ein Surrealistisches Bild ab. Sie sind ganz begeistert von Corinnes wehendem Haar (oder Rock) und wir schiessen gegenseitig Photos.

Nach einem Abstecher wieder ganz nach unten direkt an das Kap (dem Felsen) der guten Hoffnung, fahren wir zurück entlang der Küste durch den Nationalpark. Wir treffen auf eine freche Familie 'Baboons' (Paviane) am Strassenrand, welche aus Frust über das von den Wildhütern verhängte Fütterverbot von oben Steine auf die Strasse werfen. Auch wir befolgen den Rat von Fredi und steigen nicht aus. Einzeln ganz süss, sehen die Affen im Rudel tatsächlich irgendwie kräftiger und etwas agressiv aus.

Wir fahren lieber weiter in Richtung Pinguine. Kein Scherz die gibts hier wirklich. Sind wohl eines Tages aus dem Polarkreis ausgebrochen und haben sich im Sonnigen Südafrika niedergelassen. Recht so. Die Tierchen sind extrem putzig. Immer zwei und zwei sitzen vor ihrem Plastikhüttchen. Wir schauen ein paar Surfer-Pinguinen zu, welche sich mutig in die Brandung schmeissen. Zum grossen Desinteresse der Kolonie, welche sich lieber in der Sonne auf den grossen, runden Steinen sonnen, oder sich alternativ in den Büschen vor dem Sandstraler (Wind plus Sand) verstecken. Wir können uns knapp mit einem Arm vordem Gesicht und tiefgezogenen Käppis gegen den sandigen Wind behaupten und die Pinguine knipsen. Corinne und ich überlegen uns einen Pingu zu adoptieren. Lassen es dann aber, zugunsten eines Zebras, oder so. Nöööd?!

Der Tag neigt sich dem Ende zu. Wir fahren nochmal eine Stunde entlang der Küste zurück, vorbei an grossen Sanddünen, lustigen Hippi-Autos und der dichten Wolkendecke über dem Tablemountain. Der braune Rauch der Buschbrände vernebelt einmal mehr die Weitsicht. Zuhause erwartet uns der Hotzenplotz schlafend, bzw. Tote-Katze spielend. Ein anstrengender Tag für alle.

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